Beim Räuchern handelt es sich um das langsame Verglimmen von getrockneten Pflanzen oder Pflanzenteilen, wie zum Beispiel Rinden, Wurzeln oder Harze, auf einer Wärmequelle. Und so unglaublich das auch klingt, kannst Du dabei Stress abbauen, Deine Kreativität anregen, Dich entspannen oder auch Deine Akkus aufladen und zu neuer Energie kommen. Denn die Natur als Kraftquelle kann Dich auch zuhause unterstützen!

Wie Düfte wirken

Beim Verglimmen auf einer Wärmequelle werden die in den Pflanzen gespeicherten ätherischen Öle freigesetzt und steigen mit dem Rauch auf. Dadurch gelangen sie unter anderem auch in unsere Nase und schließlich in unser Gehirn, wo sie letztendlich ihre Wirkung entfalten.

Das ist auch wissenschaftlich erwiesen: Durch Forschungen der letzten Jahre wurde sowohl die Bedeutung unseres Geruchssinns als auch die von Duftstoffen auf unsere Psyche erkannt. Und aufgrund von Untersuchungen der Duftstoffe, unter anderem auch im Rahmen der Aromatherapie, werden heutzutage ganz gezielt bestimmte Pflanzen für bestimmte Zwecke einsetzen.

Doch bevor ich Dir jetzt spezielle Pflanzen und Ihre jeweilige Verwendung vorstelle, liste ich Dir zuerst die Materialien auf, die Du zum Räuchern brauchst und gebe Dir anschließend noch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Du bei einer Räucherung vorgehst.

Was brauchst Du zum Räuchern?

  • Feuerfeste Schale (z.B. aus Ton)
  • Sand
  • Räucherkohle
  • Zange (zum Halten der Kohle während des Anzündens)
  • Kerze
  • Räucherwerk (zum Beispiel getrocknete Pflanzen oder Harze)
  • Gegebenenfalls Mörser
  • Gegebenenfalls Feder oder Fächer

Wie gehst Du beim Räuchern vor?

1. Fülle den Sand circa zwei Zentimeter hoch in die Schale

Der Sand verhindert, dass die Schale heiß wird. Solange die Kohle glimmt kannst Du die Schale weiterhin anfassen oder unbedenklich auf einem Tisch stehen lassen.

2. Zünde die Räucherkohle an

Greife dazu die Kohle mit der Zange und halte sie mit der Kante in die Kerzenflamme. Es dauert nicht lange, bis diese zündet.
Nicht erschrecken: Es kann dabei etwas zischen und es können kleine Funken sprühen. Das ist jedoch völlig ungefährlich. Die Funken verlöschen sofort wieder.
Wenn die Kohle gezündet hat, halte diese ruhig noch etwas in die Flamme. Ab und zu kann es nämlich passieren, dass nach einmaligem Zünden der Funke in der Kohle wieder erstirbt. Wenn Du also nach dem ersten Zischen und Funkensprühen die Kohle sofort von der Flamme wegziehst und in die Schale legst und dann nichts weiter passiert, liegt es daran, dass die erste Glut nicht ausgereicht hat, um den Zündfunken durch die Kohle zu treiben.
In diesem Fall ist die Kohle natürlich nicht kaputt 😉. Nimm sie einfach wieder auf und halte sie erneut – diesmal länger – in die Flamme.

3. Lege die Kohle auf den Sand in die Schale

Während der Zündfunke durch die Kohle läuft, kannst Du die Kohle auf dem Sand in der Schale ablegen. Sie wird jetzt nicht wieder ausgehen, sondern ganz langsam durchglimmen.

4. Lass die Kohle vollständig durchglimmen

Bevor Du Räucherwerk auflegst, lass die Kohle vollständig durchglühen. Das heißt, die Kohle sollte komplett Grau aussehen – wie mit Asche überzogen – bevor Du Dein Räucherwerk darüber verteilst. Das ist sehr wichtig, weil die aufgelegten Räuchermaterialien, solange die Kohle noch nicht durchgeglüht ist, ihre Wirkung nicht vollständig entfalten können.
Um das vollständige Durchglimmen zu beschleunigen, kannst Du die Kohle etwas anpusten oder mit einer Feder oder einem Fächer ihr etwas Luft zufächeln.

5. Lege das Räucherwerk auf

Sobald die Kohle nun vollständig durchgeglüht ist, kannst Du Dein Räucherwerk auflegen. Harte Materialien wie Wurzeln, Rinden, Hölzer oder Harze können direkt auf die Kohle gelegt werden. Zartes Räucherwerk dagegen, wie getrocknete Blätter oder Blüten, verteilst Du am besten rund um die Kohle. Die Hitze dort ist ausreichend, um die Pflanzenteile langsam verglimmen zu lassen. Oder Du streust etwas Sand auf die Kohle und legst dann die zarten Kräuter auf.
Harte Materialen, vor allem Harze und Samen, stößt Du am besten in einem Mörser kurz an, bevor Du sie auf die Kohle gibst.

6. Neues Räucherwerk auflegen

Wenn das aufgelegte Räucherwerk verglimmt ist, also davon kein Rauch mehr aufsteigt, kannst Du dieses mit einem Löffel oder der Zange entfernen, um zu verhindern, dass es anbrennt. Dann legst Du einfach neues Räucherwerk nach.

Welches Räucherwerk eignet sich wofür?

  • Zum Stressabbau und zur Entspannung: Sandelholz, Vanille, Adlerholz
  • Zum Anregen der Kreativität: Sternanis, Süßgras, Weißer Copal, Lorbeerblätter
  • Für neue Energie: Weißer Salbei, Tannennadeln oder –harz, Kiefernadeln oder -harz
  • Zur Förderung der guten Stimmung am Abend: Rosenblüten, Rosenweihrauch, Tonkabohne

Damit solltest Du jetzt gut gerüstet sein für eine Räucherung bei Dir zu Hause. Probiere es einfach einmal aus. Das Räuchern macht unglaublich viel Spaß!

Ich wünsche Dir viele entspannte Natur-Momente beim Räuchern,
Heidemarie