Viele Menschen streben im Urlaub nach fernen Ländern. Manchmal hat es gar den Anschein, dass je ferner, desto besser und schöner der Urlaub. Dabei brauchst Du gar nicht mal weit zu fahren, um Dich zu erholen und wunderschöne Natur zu erleben. Auch hier bei uns gibt es fantastische Ecke, die es durchaus lohnt, zu erkunden und an denen Du Dich mit der Natur als Kraftquelle verbinden kannst. In diesem Blogbeitrag stelle ich Dir meine schönsten 10 Naturreiseziele in Deutschland vor.

Die grüne Insel in der Nordsee: Spiekeroog

Ok, zugegeben: Ich bin bekennender Ostfrieslandfan und am liebsten bei stürmischem Wind am Strand unterwegs. Daher bin ich im Urlaub auch meistens an der ostfriesischen Nordseeküste oder auf einer der Inseln anzutreffen. Wobei es mir besonders Spiekeroog angetan hat. Denn wer sowohl Nordsee als auch ganz viel unberührte Natur sucht, der ist hier richtig.

Mehr zu dem grünen Juwel der Nordsee findest Du in meinem Blogbeitrag: Spiekeroog: Das grüne Juwel in der Nordsee.

Mainau: Die Blumeninsel im Bodensee

Eine andere Insel, die ich ebenfalls sehr schön finde und die vor allem die Pflanzen- und Blumenfreunde anspricht, ist Mainau. Deswegen möchte ich sie Dir ebenfalls als eines der lohnenswerten Naturreiseziele in Deutschland vorstellen.

Obwohl gerade im Frühling mit einer schier unermesslich großen Menge an Tulpen und Narzissen und im Spätfrühling mit den in allen Farben leuchtenden Rhododendron eine wahre Augenweide, hält diese kleine Insel doch in jeder Jahreszeit fantastische Naturschätze bereit: Im Sommer ist beispielsweise der italienische Rosengarten und die Promenade Pflicht, um die Vielfalt an Rosen zu bewundern. Und wem es zu heiß wird, der kann sich ins Arboretum flüchten und dort im Schatten den Vogelgesängen lauschen. Im Herbst wandelst Du am besten im Dahliengarten. Dort wirst Du Dich gar nicht sattsehen können an der unglaublichen Farbenvielfalt. Ein besonderes Schätzchen ist der Lebkuchenbaum, der zu dieser Zeit mit seinem karamellartigem Duft Deine Nase verwöhnt. Und im Winter bestechen vor allem die vielen immergrünen Pflanzen auf der Insel. Außerdem kannst Du im Ufergarten die Zaubernuss (Virginia hamamelis) bestaunen, die Ende Januar und im Februar blüht. Und wem es gar zu kalt ist, der flüchtet sich ins Schmetterlingshaus und entdeckt dort neben den vielen bunten, flatternden Insekten ebenso bunte und exotische Blumen.

Wandern entlang des Neckars auf dem Neckarsteig

Wanderfreunde kommen auf den neun Etappen des Neckarsteigs voll auf ihre Kosten, vor allem, wenn sie auf romantische Burgen und Burgruinen stehen. Jedoch Achtung: Der Neckarsteig ist ein anspruchsvoller Wanderweg, der für Wanderanfänger nur bedingt geeignet ist. Insgesamt 3000 Höhenmeter verteilen sich über die gesamte Strecke. Da kann einem schon mal die Puste ausgehen, wenn man das nicht gewohnt ist.

Allerdings ist es auch möglich, sich nur eine oder zwei der Etappen auszugucken. Denn das Gute an diesem Wandersteig: Die Ziel- und Endpunkte jeder Etappe sind prima an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden.

Mehr zu diesem Naturreiseziel in Deutschland findest Du in einem früheren Blogartikel: Wandern auf dem Neckarsteig.

Brodtener Steilufer: Wenn unter einem die Ostsee plätschert

Du denkst, dass Du an der Ostsee nicht wandern kannst?

Und wie das geht! Und das sogar auf zwei Arten!

Wenn Du eher hoch hinaus und sagenhafte Ausblicke auf die Ostsee und die darauf schippernden großen und auch kleineren Pötte genießen willst, ist das Brodtener Steilufer sehr zu empfehlen. Dieser ca. vier Kilometer lange Weg führt – abgesehen von einer ganz leichten Steigung zu Beginn – ohne großes auf und ab von Travemünde nach Niendorf direkt an der Uferkante entlang, während ungefähr 20 Meter unter Dir die Ostsee in der Sonne glitzert.

Du möchtest lieber am Boden bleiben? Das ist auch kein Problem: Denn direkt an der Steilküste geht es auch am Strand entlang, was sich manchmal jedoch zu einem Hindernislauf entwickeln kann. Denn so harmlos die Ostsee immer scheint, gibt es hier doch eine starke Brandung, weswegen Du auf dieser Strecke auch immer wieder mit Findlingen und herabgestürzten Bäumen rechnen solltest, die Du umgehen musst. Allerdings kannst Du nur, wenn Du diesen Weg wählst, versteinerte Donnerkeile oder Seeigel und auch Hühnergötter finden.

Die Schweiz im Norden: Holsteinische Schweiz

Wer denkt, dass es nur in Süddeutschland und in der Schweiz Berge gibt, der irrt. Denn auch im Norden sind diese durchaus anzutreffen, wie beispielsweise im Naturpark Holsteinische Schweiz. Aufgrund der äußerst hügeligen Region hat sich dieser Landstrich diesen Beinamen auch redlich verdient.

Allerdings gibt es in der holsteinischen Schweiz viel mehr als Berge zum Erklimmen, weswegen ich diese Region auch als eines der lohnenswerten Naturreiseziele in Deutschland aufgenommen habe. Ungefähr 200 Seen und genauso viele Fließgewässer prägen die Landschaft. Kein Wunder also, dass im Frühjahr und Herbst hier (Hobby-)Ornithologen auf Ihre Kosten kommen, wenn sich die Zugvögel – allen voran die Kraniche – versammeln, um sich für die Weiterreise zu stärken. Außerdem gibt es hier die weltweit einzige Eiche mit einer Postanschrift: Die Bräutigamseiche. Diese dient als eine Art natürliche Partnerbörse. Wenn du also keine Lust mehr auf Tinder, Parship oder sonstige Partnerbörsen hast, versuch es mal mit einem Brief. Hier erfährst Du mehr über diesen ganz besonderen Baum: https://www.holsteinischeschweiz.de/poi/braeutigamseiche-eutin.

Lüneburger Heide aka Lila-Laune-Land

Was ebenfalls nicht als eines der Naturreiseziele in Deutschland fehlen darf ist die Lüneburger Heide. Oder auch das Lila-Laune-Land, wie ich es gerne nenne.

Natürlich ist die Hauptausflugszeit in diese Region der Sommer, wenn die Heide blüht und alles mit einem lilafarbenen Teppich überdeckt. Doch auch in den anderen Jahreszeiten gibt es viel zu sehen und erleben. Im Frühling verwandeln sich beispielsweise die vielen Moore der Heide in ein Meer aus weißen Wattebällchen: das Wollgras „blüht“. Die Herbstnebel kreieren wie verwunschen wirkende Landstriche, was vor allem in der Oldendorfer Totenstadt einen ganz besonderen Reiz hat. Und in den Wintermonaten hat man die Heide und die dortigen Wanderwege meist ganz für sich allein und kann die Stille der Natur vollständig genießen.

Mehr zu dieser Region findest Du in diesem Blogartikel: Im Lila-Laune-Land Lüneburger Heide gibt es viel zu entdecken.

Das Dahner Felsenland hat auch für Nicht-Geologen viel zu bieten

Auch wenn für dich Felsen im ersten Augenblick alles andere als spannend klingen, kann ich Dir dieses Naturreiseziel nur wärmstens empfehlen. Und das auch, wenn Du kein (Hobby-)Geologe, sondern eher fasziniert von Sagen und Geschichten bist.

Diese Sagen und Geschichten haben nämlich ihren Ursprung in den prägnanten Felsen dieser Region, die der Landschaft ihren Namen gaben. Da wird von todesmutigen Jungfrauen erzählt, von versteinerten Rittern, von Hexen und Ungeheuern. Und von den Elwetritschen, den typischen Sagengestalten dieser Region. Diese haben sogar einen eigens für sie gemachten Wanderweg erhalten, der den wissbegierigen Wanderer vom Heil- und Badeplatz dieser Fabelwesen über den Nist- und Balzplatz zu dem Felsen führt, an dem die vogelähnlichen Tritsche ihre Flugkünste üben. Auf diesem Wanderweg erfährst Du alles, was es über diese Fabelwesen zu wissen gibt.

Solltest Du eher zum Wandern hierkommen wollen und die Befürchtung haben, dass es hier keine Naturschauspiele gibt, so kann ich Dich beruhigen. Denn das Dahner Felsenland leuchtet zu jeder Jahreszeit in Gelb-, Braun- und Rottönen. Warum das so ist und noch vieles mehr, erfährst Du in diesem Blogbeitrag: Unterwegs im Dahner Felsenland.

Keschde und Woi beim Wandern im Pfälzer Wald

Der Pfälzer Wald ist mit seinen 1800 km2 das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Kein Wunder, dass es hier viel zu erwandern gibt und sich diese Region auch seinen Platz in meinen schönsten 10 Naturreisezielen in Deutschland verdient hat.

Außerdem können, bedingt durch das milde Klima – jährlich über 1800 Sonnenstunden! – hier bereits die Wanderschuhe geschnürt werden, wenn an anderen Orten Deutschlands noch Schnee liegt und es für manchen noch zu ungemütlich zum Wandern ist.

Bedingt durch das milde Klima ist diese Region natürlich auch ein großes Weinanbaugebiet. Deswegen finden von März bis in den Oktober hinein an sehr vielen Orten Weinfeste statt, die besonders im Oktober, wenn die Keschde, die Esskastanien, reif werden, ein wahres Schmankerl sind. Über dem offenen Feuer frisch zubereitet geben diese tollen Baumfrüchte nach einer anstrengenden Wandertour abends wieder neue Energie.

Wandern in Deutschlands Mitte: das Weserbergland

Das Weserbergland verbindet als Mittelgebirgslandschaft die drei Bundesländer Niedersachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Quasi in Deutschlands Mitte gelegen kann sich niemand beschweren eine zu lange Anreise zu haben.

Außerdem kommen hier erfahrene als auch weniger geübte Wanderer, die vielfältige Naturerlebnisse mit nach Hause nehmen möchten, auf ihre Kosten. Angefangen bei mehrtägigen Qualitätswanderwegen, wie dem Weserberglandweg oder dem Ith-Hils-Weg, bis hin zu kurzen Wanderstrecken, zum Beispiel dem Kaiser-Wilhelm-Weg, kannst Du neben tiefgrünen Wäldern, verwunschen wirkende Urwälder, Hochmoore und schier endlos erscheinende Wiesen erleben. Außerdem sind auch prächtige Weserrenaissance-Bauten und romantische Fachwerkdörfer mit von der Partie, die zu einem Zwischenstopp einladen.

Hier findest Du die besten Wandertipps zu dieser Region: https://www.weserbergland-tourismus.de/de/p/wandern-im-weserbergland/55305252/.

Katzenbuckel: Eine Reise ins Innere des Vulkans

Last but not least gehört auch die Tour rund um den Katzenbuckel zu meinen Top 10 der schönsten Naturreiseziele Deutschlands. Und auch diese Region verbindet drei Bundesländer miteinander: Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.

Besonders spannend finde ich hierbei, dass es sich bei dem Katzenbuckel um einen erloschenen Vulkan handelt. Dabei ist vom ursprünglichen Vulkan jedoch nichts mehr zu sehen. Das, was sich da als höchster Berg des Odenwalds erhebt, ist das Gestein, welches sich im ehemaligen Vulkantrichter bildete. Bei einer Wanderung auf oder um den Berg herum befindest Du Dich also streng genommen im Inneren dieses ehemaligen Vulkans!

Mehr zu diesem faszinierenden Ausflugs- und Wanderziel kannst Du in diesem Blogartikel lesen: Tanz auf dem Vulkan: Eine Wanderung auf dem Katzenbuckel.  

 

Du siehst: Auch Deutschland hat spannende Ecken und lohnenswerte Naturreiseziele, die zu erkunden sich lohnt und auf jeden Fall einen Ausflug wert sind.

Sehen wir uns vielleicht demnächst auf einem davon?

Deine Heidemarie