Brrr… ist das kalt und ungemütlich draußen und es wird mit jeden Tag noch kälter, dunkler und ungemütlicher. Typisches Herbstwetter eben. Da soll man noch nach draußen in die Natur gehen? Ja, durchaus! Denn eine Naturauszeit im Spätherbst kann Dir viel Gutes tun. Was, das erzähle ich Dir in diesem Naturimpuls.

1) Innere Stärke aus der Natur ziehen

Wer wünscht sich das nicht: Krisen und Widerstände schnell und scheinbar mühelos überwinden und sogar gestärkt daraus hervorgehen…

Einigen Menschen gelingt das ganz leicht. Danach gefragt, wie sie es geschafft haben, trotz der Krisen stark zu bleiben und unermüdlich weiterzumachen, wissen sie es oft nicht.

Untersuchungen in der Resilienzforschung versuchen, genau das zu ergründen: Was macht einen Menschen stark und widerstandsfähig? Was treibt ihn an, trotz Krisen und Hindernissen immer weiterzumachen und nicht aufzugeben? Die Ergebnisse aus diesen Forschungen sind sehr vielfältig und ähneln stark dem, was bereits Hildegard von Bingen als „Viriditas“ beschrieben hat. Das Wichtigste ist scheinbar, sich seiner eigenen inneren Ressourcen bewusst zu sein, damit diese bei Bedarf aktiviert werden können.

Allerdings wissen sehr viele Menschen heutzutage nicht (mehr), welche inneren Ressourcen sie tatsächlich haben. Deswegen finde ich es sehr erbaulich, auch in den kalten Monaten raus in die Natur zu gehen und mich dort umzuschauen. Denn hier finden sich ganz viele Beispiele für Resilienz: Ein Baum, vom Sturm umgeweht, treibt neu aus; ein Amselpärchen, dessen Nest und Brut durch eine freche Elster zerstört wurde, sucht sich ein neues Zuhause; an einer Steilwand mit nur wenig Boden zum Wachsen und Gedeihen, wachsen viele Pflanzen und sogar Bäume…

Gehe also auch Du raus in die Natur und nimm Dir Deine Naturauszeit im Spätherbst. Schaue Dich dabei um: Was kannst Du alles in Deiner Umgebung an Beispielen für Resilienz entdecken? Überlege dabei, welche Schwierigkeiten und Hindernisse Du in der Vergangenheit bereits überwunden hast. Welche Deiner inneren Ressourcen und welche Deiner Stärken und Talente haben Dir dabei geholfen? Wie könntest Du diese in anderen herausfordernden Situation wieder aktivieren?

2) Eine Naturauszeit im Spätherbst tut Gehirn und Körper wohl

Die Natur hat wohltuende Wirkungen sowohl auf uns als „Gesamtsystem Mensch“ als auch vor allem auf unser Gehirn. Nicht nur, dass wir uns nach einem kurzen Aufenthalt in der Natur wieder besser konzentrieren und fokussieren können. Unser durch die viele Arbeit am Computer meist überreiztes Gehirn kommt bei einem Spaziergang oder einer Wanderung in der Natur zur Ruhe und schaltet dabei vom angespannten in den entspannten Zustand über.

Nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit, bei der Du Dein Gehirn sehr gefordert hast, kannst Du diesem hochleistungsfähigen Organ etwas Gutes tun, wenn Du – und sei es auch nur kurz – rausgehst und Dir so eine Naturauszeit im Spätherbst gönnst. Denn wissenschaftliche Untersuchungen haben erwiesen, dass unser Gehirn in der Natur am besten regenerieren und entspannen kann. Und auf ein entspanntes Gehirn folgt ein entspannter Körper.

Vor allem, wenn wir uns regelmäßig in der Natur aufhalten, können wir erleben, wie wir ausgeglichener, entspannter und auch gesünder werden. Außerdem lassen wir Stress nicht mehr so leicht an uns heran. Das wurde ebenfalls wissenschaftlich bewiesen: Jemand, der sich regelmäßig in der Natur aufhält, reagiert gelassener auf Schwierigkeiten und Herausforderungen und hat stressige Situationen besser im Griff.

3) Die Natur als Coach

Die Natur kann Dich außerdem auch als Psychotherapeut oder Coach unterstützen. Dass kannst Du bereits daran erkennen, dass Du, sobald Du Dich in der Natur bewegst, häufig auf ganz neue Gedanken kommst. Oder in Dir kommen Gedanken hoch, die zwar schon lange in Dir geschlummert haben, die Du aber bislang tief in Dir vergraben hieltest.

Ich gehe beispielsweise immer, bevor ich eine neue Aufgabe bearbeite oder eine wichtige Entscheidung treffe, in den Wald – auch jetzt, und nehme mir so eine Naturauszeit im Spätherbst. Hier in der Natur purzeln mir quasi neue Ideen für die Herangehensweise an die Aufgabe nur so zu. Und auch Entscheidungen, die ich nach einem Aufenthalt im Wald getroffen habe, haben sich bislang immer als genau richtig und stimmig für mich herausgestellt.

4) Gesundheitsvorsorge aus der Natur

Die Natur hilft Dir jedoch nicht nur dabei, Deine Akkus aufzuladen, zu entspannen und Stress abzubauen, auch Deine Gesundheit wird von ihr gepuscht. Abgesehen davon, dass Du Dich sportlich betätigst und so Dein Fitnesslevel steigerst, wenn Du Dich in der Natur bewegst, kommt auch Dein Immunsystem in Schwung. Und zwar durch die Phytonzide.

In dem Blogbeitrag „Warum die Natur als Kraftquelle so wertvoll ist“ hatte ich sie schon einmal erwähnt. Bei Phytonziden handelt es sich um flüchtige, aromatische Stoffe, die vor allem von den Blättern und Nadeln der Bäume in die Waldluft abgegeben werden und eigentlich den Bäumen und Pflanzen als Kommunikationsmittel dienen. Doch es wurde wissenschaftlich erwiesen, dass sie auch uns gut tun: Sie „docken“ nämlich in unserem Immunsystem an und sorgen für einen Anstieg sowohl von Anzahl als auch Aktivität unserer „Killerzellen“; also der Zellen, die unter anderem virusbefallene Zellen in unserem Körper unschädlich machen.

Und auch wenn im Herbst und Winter viele Laubbäume ihre Blätter abgeworfen haben, finden sich in unseren Wäldern noch ganz viele Nadelbäume, deren Nadeln (welches strenggenommen auch Blätter sind) ebenfalls Phytonzide absondern. Natürlich ist die Konzentration an diesen Stoffen in den kalten Monaten in der Waldluft niedriger als im Sommer, wo sämtliche Bäume mit ihrem vollen Blättergewand glänzen. Nichtsdestotrotz ist die Konzentration an Phytonziden immer noch ausreichend, um Dein Immunsystem zu „puschen“ und Dich resistenter gegen Erkältungskrankheiten zu machen.

Auch wenn Du also so gar keine Lust hast, es draußen kalt ist und eventuell sogar Nebel durch den Wald wabert: Gehe trotzdem raus und gönne Dir Deine Naturauszeit im Spätherbst. Es lohnt sich!

5) Spiel und Spaß bei einer Naturauszeit im Spätherbst

Die Natur tut uns grundsätzlich und allumfassend gut: Sie schafft Glücksmomente und sorgt dafür, dass wir auf einem Spaziergang oder einer Wanderung unsere Akkus wieder aufladen können. Außerdem beschert sie uns mehr an Konzentration und Kreativität, puscht unser Immunsystem und fördert unsere psychische und physische Gesundheit. Zudem kostet sie noch nicht mal was und ist rund um die Uhr – 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen in der Woche – für uns da.

Wir können dabei einfach „nur“ in ihr spazieren gehen oder wir machen gleich eine Wanderung. Auch Jogging, Nordic Walking oder ähnliches machen in einem Waldgebiet beziehungsweise in einem Park viel mehr Spaß als in einem Wohnviertel oder neben einer befahrenen Straße.

Und auch der Spielefaktor kommt in der Natur nicht zu kurz: Weißt du noch, wie gerne Du als Kind „Verstecken“ gespielt hast? Und wie toll Du Dich gefühlt hast, als Du alle Deine Freunde in ihren Verstecken aufgespürt hast? Die Tiere des Waldes spielen jetzt mit Dir: Welche kannst Du bei einer Wanderung entdecken? Lugt da zum Beispiel ein keckes Eichhörnchen hinter einem Baumstamm hervor? Versteckt sich dort ein lustiges Rotkehlchen in dem Gebüsch? Flitzt vorne am Weg eine kleine, flinke Spitzmaus noch schnell in ihr Versteck? Sei wach und schau Dich aufmerksam um. Wie bereits weiter oben schon geschrieben, beruhigt bereits die bloße Betrachtung einer natürlichen Landschaft unser ge- und teilweise überreiztes Gehirn.

Und natürlich kannst Du auch Deine Hobbies in der Natur „aufwerten“: Du fotografierst gerne? Dann nehme auf einer Deiner nächsten Wanderungen Deine Kamera mit und lass Dich vom Lichteinfall, von den Licht- und Schattenspielen oder einfach von besonderen Formen, die die Natur hervorgebracht hat, inspirieren.

Du malst oder schreibst gerne? Dann schau Dich mit wachem Verstand um: Die Natur kann Dein nächstes Motiv oder das nächste Thema für deine Geschichte oder Dein Gedicht sein.

Du bastelst gerne? Warum dann nicht mal Naturmaterialien verarbeiten? Hier findest Du einige Inspirationen: https://freshideen.com/dekoration/basteln-mit-naturmaterialien-herbst-deko.html

 

Ich hoffe, ich konnte Dir in diesem Naturimpuls zeigen, dass es sich auch in den kalten Monaten für Dich lohnen kann, Dir eine Naturauszeit im Spätherbst einzurichten.

Damit wünsche ich Dir viele entspannte (und gar nicht so kalte) Natur-Momente,
Heidemarie