Mit dem Jahreskreisfest Mabon, auch Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche genannt, geht der Sommer zu Ende und die dunkle Jahreszeit beginnt. An diesem Tag halten sich erneut, wie bei dem Jahreskreisfest Ostara, der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche, Helligkeit und Dunkelheit die Waage. Das bedeutet, dass am 21. September, der Tag an dem unsere Vorfahren dieses Jahreskreisfest feierten, Tag und Nacht genau gleich lang sind.

Dankesgaben an die Natur

Mabon ist ein Erntedankfest. Wie der Name schon andeutet, bedankt man sich bei der Natur für die Ernte, die man einfahren durfte. Unsere Vorfahren opferten dabei die besten Früchte den Göttern, den Ahnen und der Natur mit der Bitte, dass das nächste Jahr ebenfalls wieder fruchtbar werden möge.

Beim Getreide, welches ebenfalls in dieser Zeit eingefahren wird, hatten unsere Vorfahren ein ganz besonderes Ritual: Sie ließen die ersten drei Pflanzen (Ähren als auch Früchte) und die letzten drei auf den Feldern stehen, was ebenfalls als Opfergabe an die Natur, die Götter und die Ahnen zu verstehen war. Zum Teil kannst Du das auf einigen Feldern auch heute noch sehen.

An Mabon Wandern mit Wein verbinden

Die besonderen Zeichen dieser Zeit, welche sich häufig auf den Altären für das Jahreskreisfest Mabon finden, sind der Apfel und das Getreide, die jetzt geerntet beziehungsweise eingefahren werden. Aber auch andere Obstsorten, wie zum Beispiel Birnen und Quitten werden jetzt reif und von den Bäumen geholt. Außerdem ist es die Zeit der Weinlese. Davon zeugen auch die vielen Weinfeste, die vor allem in Süddeutschland begangen werden.

Auf dieser Website findest Du einen Kalender mit den verschiedenen Festen: https://www.pfalz.de/de/pfalz-geniessen/pfaelzer-weinfeste/weinfestkalender#/veranstaltungen

Ganz besonders kann ich dabei die Weinfeste in Neustadt an der Weinstraße und in Annweiler am Trifels empfehlen. Beide Städte bieten dabei auch die Möglichkeit, sowohl zu feiern als auch im Pfälzer Wald wandern zu gehen. Das ist besonders in dieser Jahreszeit zu empfehlen. Denn fast scheint es so, als wolle die Natur mit uns feiern. Hat sie sich doch in die buntesten und fröhlichsten Farben gekleidet! Und wenn Du ganz aufmerksam und achtsam bist, kannst Du bei der Wanderung nicht nur rote, orangene, gelbe und braune Farbtöne sehen, sondern sogar verschiedenste Nuancen dieser Farben erkennen. Schau einfach mal ganz aufmerksam hin! Das ist bereits eine Art, die Natur als Kraftquelle auf sich wirken zu lassen. Zudem bieten Dir natürlich die Jahreskreisfeste selber die beste Möglichkeit, dem Rhythmus der Natur wieder näher zu kommen und mehr danach zu leben.

Nachhaltig waschen mit Kastanien

Nicht vergessen solltest Du in dieser Zeit auch die Nüsse, die jetzt ebenfalls geerntet beziehungsweise gesammelt werden können, allen voran Maronen, Walnüsse und Haselnüsse. Und auch Rosskastanien kannst Du jetzt sammeln, denn diese eignen sich vorzüglich zum Wäschewaschen. Und das sogar völlig nachhaltig!

Für einen Waschgang benötigst Du dabei 4 bis 5 Kastanien. Diese hackst Du klein, füllst sie in ein verschließbares Gefäß und gibst ein Viertel Liter Wasser dazu. Das Ganze lässt Du einen bis zwei Tage stehen und schüttelst es ab und zu. Dabei kannst Du schon sehen, dass es schäumt. Denn Rosskastanien enthalten Saponine, das sind Seifenstoffe. Und diese lösen sich im Wasser. Daher auch der Schaum.

Nach spätestens zwei Tagen seihst Du dann die Kastanien aus dem sich gebildeten Waschmittel ab. Dabei fängst Du das Wasser, in dem sich jetzt die Saponine gelöst haben, auf. Damit kannst Du eine Waschmaschinenladung Wäsche waschen. Wenn Du magst, kannst Du für einen schönen Duft zusätzlich noch zwei bis drei Tropfen ätherische Öle dazugeben.

Ernten ohne Garten

Vielleicht fragst du Dich jetzt, wie Du am Jahreskreisfest Mabon, welches ja ein Erntedankfest ist, denn etwas ernten kannst, wenn Du weder einen eignen Garten noch einen Schrebergarten besitzt.

Ganz einfach: Auch auf Balkon oder Terrasse ist es möglich, jetzt Früchte oder Gemüse einzufahren. Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen beispielsweise lassen sich prima auch in Pflanztöpfen ziehen. Und in Pflanzsäcken hast du sogar die Möglichkeit Kohlrabi, Zucchini, Möhren und sogar Kartoffeln zu pflanzen und somit jetzt zu ernten.

Du hast auch keinen Balkon oder eine Terrasse? Macht nichts! Denn auch dann, hast Du die Möglichkeit, etwas zu ernten.

Wie sieht es beispielsweise mit Deiner Arbeit und/oder mit Deinem Privatleben aus? Gab es vielleicht ein neues Projekt, wurdest Du befördert, hat sich eine neue Liebe oder gar eine neue Partnerschaft für Dich ergeben? Überlege einmal ganz genau, was Du in diesem Jahr angestoßen hast und welche Früchte daraus gewachsen sind.

Eine weitere Möglichkeit, ohne Garten eine Ernte einzufahren, hast Du beim Wandern oder Spazieren. Denn manche Früchte sind frei verfügbar, wie beispielsweise Holunder, Schlehe, Vogelbeere und Weißdorn. Daraus lassen sich die köstlichsten Fruchtaufstriche herstellen. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob der Baum oder Strauch tatsächlich frei zu bepflücken ist, lade Dir die App „Mundraub“ auf Dein Handy. Nach Eingabe Deiner Postleitzahl werden Dir verschiedene Standorte von Bäumen und Sträuchern in Deiner Nähe angezeigt, an denen jedermann und jedefrau sich frei bedienen kann.

Dankbarkeit zeigen am Jahreskreisfest Mabon

Mabon ist ein Jahreskreisfest, an dem Du Deine Dankbarzeit zeigen kannst – weit über die Ernte hinaus.

Überlege einmal, für was Du in diesem Jahr dankbar sein kannst. Lege dazu gerne eine Liste an. Diese kannst Du auch nach Mabon noch in regelmäßigen Abständen zur Hand nehmen und dadurch erkennen, wie gesegnet Du bist!

Vielleicht gefällt Dir auch die Idee, diese Liste nicht nur zur Hand zu nehmen, um darin zu stöbern, sondern auch noch nach dem Jahreskreisfest weiterzuführen. Beispielsweise als Dankbarkeitstagebuch, in das du jeden Abend mindestens drei Dinge einträgst. Beispielsweise wie folgt: „Ich bin dankbar für …., weil ….“

Dadurch richtest Du Dein Augenmerk auf das Hier und Jetzt und auf Dein Leben – und schaust nicht bei den Nachbarn, Deinen Freunden oder Kollegen und brütest darüber, warum das Leben angeblich so ungerecht ist. Ganz im Gegenteil erkennst Du dadurch, was Du bereits alles hast (und damit meine ich nicht nur materielle Dinge!) und was jeden Tag in Deinem Leben an Gutem und Schönem geschieht. Probiere es doch einfach einmal aus. Du wirst sehen – auch wenn Du am Anfang vielleicht Schwierigkeiten haben solltet, drei Dinge zu finden, für die Du dankbar sein kannst – dass es schon einige Zeit später flutschen wird!

Und wenn Du Lust hast, Dir etwas Natur nach Hause zu holen, bietet sich ein kleiner Altar zu Mabon an. Dieser kann beispielsweise so aussehen:

Auch an Mabon bietet es sich an, sich einen kleinen Altar mit der Natur ins Haus zu holen

Und nun wünsche ich Dir ganz viele entspannte Natur-Momente am und mit dem Jahreskreisfest Mabon,
Heidemarie

 

PS: Du möchtest noch weitere Inspirationen, wie du im September die Natur als Kraftquelle auf Dich wirken lassen kannst? Dann schau doch mal auf dem Blogbeitrag „Wie Du im September Deine Akkus natürlich aufladen kannst“ vorbei.