Der November ist der Monat des Rückzugs nach Innen und der Besinnung auf das Wesentliche. Die Natur macht es uns dabei vor – machen wir es ihr nach. Denn die Natur als Kraftquelle kann auch als Vorbild für uns dienen. In diesem Naturimpuls zeige ich Dir drei Möglichkeiten auf, wie Du Dich im November auf die wichtigen Dinge im Leben besinnen kannst.

1) Lass Dich von Herbststürmen durchpusten

Im November beginnt die Zeit der Herbststürme. Der Wind rüttelt an Ästen und Zweigen und wirbelt die braun gewordenen Blätter weg. Abgestorbenes und Überflüssiges wird so fortgetragen und nur das Wichtigste und Wesentliche bleibt zurück.

Gibt es auch in Deinem Leben etwas, das Du dringend loswerden möchtest, um wieder genug Muße für das zu haben, was für Dich wichtig und wesentlich ist?

Dann mach an einem Tag, an dem es windet, einen Spaziergang oder eine Wanderung und lass Dich ordentlich durchpusten. Breite die Arme aus und fühle, wie der Wind an Dir rüttelt, wie er durch Deine Haare fährt und an Deiner Kleidung zerrt. Und gib ihm gedanklich das mit, was Du loslassen möchtest, weil es Dir nicht mehr dienlich ist.

Wenn Du nach so einem Spaziergang nach Hause kommst, wirst Du Dich von einigem Ballast befreit fühlen. Außerdem wurden Dein Kopf, Dein Geist und Deine Seele so durchgepustet, dass Du Dich leicht und frei fühlst und Dich nun wieder um die wirklich wichtigen Dinge in Deinem Leben kümmern kannst.

2) Schaffe Dir einen Rückzugsort, an dem Du Dich auf die wichtigen Dinge im Leben besinnen kannst

Wenn es draußen so ungemütlich ist, dass Du nach der Arbeit nicht mehr zu einem Spaziergang oder einer Wanderung aufbrechen möchtest, kannst Du Dir auch Deinen eigenen kleinen Wald, Deinen ganz persönlichen Hain in Deinem Wohnzimmer erschaffen. Und Dich dort auf die wichtigen Dinge in Leben besinnen.

Lege dazu schöne Musik auf die Du magst und die Dich entspannen lässt. Zünde Kerzen an oder dimme das Licht. Dann lege oder setze Dich bequem hin und schließe die Augen. Stelle Dir vor, wie Du einen Waldweg entlanggehst. Du fühlst Dich sicher und beschützt und Du gehst weiter und weiter, bis Du zu einer besonderen Stelle im Wald kommst, die Dich wie magisch anzieht. Gehe darauf zu und betrachte genau, was Du vor Dir siehst: Welche Bäume stehen an dieser Stelle? Wie ist der Boden beschaffen? Ist er von Gras bedeckt, von Laub oder ist die bloße Erde zu sehen? Ist es an Deinem ganz besonderen Platz schattig oder hell, scheint die Sonne durch die Zweige hindurch oder siehst Du den Mond?

Nimm alles so wahr, wie es ist, und dann gehe in diesen Hain hinein und suche Dir eine schöne Stelle, um dort noch ein wenig zu verweilen. Lege oder setze Dich dort hin und nimm alles wahr, was in Dir hochkommt.

Wie fühlst Du Dich in diesem Hain? Welche Wörter, Bilder, Gedanken, Gefühle kommen in Dir hoch? Lasse alles zu und bewerte es nicht. Wisse, hier, in Deinem Hain, bist Du geschützt und sicher. Dir kann nichts passieren. Alles, was Du fühlst und siehst, ist richtig.

Bleibe an diesem Ort so lange, wie es sich für Dich gut und richtig anfühlt und kehre anschließend in Deiner Zeit zurück ins Hier und Jetzt.

Wenn Du magst, kannst Du Deine Erfahrungen notieren und eventuell auch eine Skizze von Deinem Hain anfertigen.

Wann immer Du Lust hast und einen Ort zur Erholung und zum Rückzug suchst, um Dich auf die wichtigen Dinge in Deinem Leben zu besinnen, kehre zu diesem, Deinem Hain zurück.

3) Danke der Natur

Vielleicht hast Du in den Sommermonaten ganz viele Kräuter und Früchte gesammelt, ganz viel in Deinem Garten geerntet, hast viel draußen in der Natur verbracht und möchtest der Natur nun Deinen Dank aussprechen? Dazu ist jetzt die richtige Zeit, denn der November ist auch der Monat des „Danke“ Sagens.

Du kannst natürlich in aller Stille an einem schönen Plätzchen im Wald, an dem Du häufiger vorbeikommst, oder in Deinem Garten Deinen Dank aussprechen. Du kannst jedoch auch einen kleinen „Altar“ errichten, den Du besonders schmückst, und somit Deinen Dank ausdrücken.

Dazu kannst Du Dir zum Beispiel einen Baumstumpf aussuchen, ihn mit Moos und / oder Laub auslegen und dort der Natur besondere Geschenke hinlegen. Früchte oder etwas Selbstgemachtes, wie zum Beispiel selbstgebackenes Brot, bieten sich ganz besonders an. Du kannst diesen Altar jedoch auch schmücken, beispielsweise mit frischen Blumen oder etwas Selbstgebasteltem. Deiner Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Achte nur darauf, dass alles, was Du hinterlässt, natürlich abgebaut werden kann.

Lade anschließend die Naturgeister dieses Ortes ein, sich an diesem Altar zu erfreuen und sage dann Deinen Dank für alles, was Du in diesem Jahr erfahren und erleben durftest.

Vielleicht hat die Natur Dir dann auch noch etwas zu sagen. Verweile daher noch ein wenig bei Deinem Altar, werde ganz still und lasse alles hochkommen, was hochkommen möchte, seien es Wörter, Gedanken, Bilder oder Gefühle. Vielleicht kommt eine Sache ans Licht, die Du lange vergessen oder verdrängt hattest, obwohl sie wichtig für Dich ist?

Und nun wünsche ich Dir ganz viele entspannte Rückzugs- und Natur-Momente, um Dich im November auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren,
Heidemarie