Geht es Dir auch so: Trotz guter Vorsätze, öfters einen Spaziergang oder eine kurze Wanderung zu machen, findest Du ganz häufig die Zeit dafür nicht? Auch ich habe früher häufig gedacht, ich hätte keine Zeit dazu. Bis ich herausfand, wie ich mit Hilfe der Natur in kurzer Zeit entspannen kann.

In diesem Naturimpuls stelle ich Dir sechs Möglichkeiten vor:

1) Beobachte Pflanzen

Du kommst erschöpft von der Arbeit nach Hause und möchtest partout keinen Spaziergang oder keine Wanderung mehr machen? Gar kein Problem – solche Tage haben wir alle mal!

Du kannst auch in Deiner Wohnung mit Hilfe der Natur in kurzer Zeit entspannen. Indem Du Dich auf Deinen Balkon, auf Deine Terrasse oder in Deinen Garten setzt und hier einfach einige Minuten verweilst. Dabei kannst Du zum Beispiel Dein Augenmerk auf eine bestimmte Pflanze richten und ganz aufmerksam alles so genau wie möglich wahrnehmen: Wie groß ist die Pflanze?, Wie sieht sie aus?, Welche Form haben ihre Blätter?, Wie sieht ihre Blüte aus? Hat sie einen bestimmten Geruch?, Wie fühlt sie sich an?

Versuche anhand dieser Beispielfragen, die Pflanze, die Du Dir ausgeguckt hast, so genau wie möglich zu beschreiben.

Solltest Du weder Balkon noch Terrasse haben, kannst Du Dir einfach eine Deiner Pflanzen in der Wohnung aussuchen und diese ganz genau ansehen.

Durch diese Fokussierung auf eine Pflanze lenkst Du Dein Augenmerk nach Feierabend von der Arbeit weg. Außerdem erhältst Du so die Möglichkeit, einen bewussten Übergang zu der Zeit der Entspannung zu schaffen und außerdem bereits bei dieser kleinen Beschäftigung abzuschalten und zu entspannen.

2) Durch Umwege mit Hilfe der Natur in kurzer Zeit entspannen

Eventuell kommst Du auf Deinem Nachhauseweg (oder natürlich auch auf dem Weg zu Arbeit – je nachdem, wann Du es Dir besser einrichten kannst) an einem Waldparkplatz vorbei. Oder es kostet Dich nur einen kleinen Umweg, diesen anzusteuern.

Und auch wenn Du keine Wander- oder Sportschuhe dabeihast und/oder keine Lust auf eine Wanderung hast: Um Dich zu erden und die Entspannung für den Feierabend einzuläuten (oder als Stressprävention vor der Arbeit), reicht es aus, einige Schritte in den Wald hineinzugehen.

Wichtig ist, dass Du dabei tief ein- und ausatmest. Denn auf der Arbeit, vor allem bei Bürotätigkeiten beziehungsweise bei Tätigkeiten am Schreibtisch, atmen wir meist nur sehr flach. Wenn Du jetzt tief ein- und ausatmest, nimmst Du nicht nur die mit Phytonziden angereicherte Waldluft auf (mehr dazu kannst Du im Blogbeitrag „Warum die Natur als Kraftquelle so wertvoll ist“ nachlesen), sondern belebst gleichzeitig Deine Lunge, Deine gesamte Rumpfmuskulatur und wirst zudem merklich ruhiger. Um noch eins „draufzusetzen“ kannst Du Dir auch vorstellen, wie Du mit jedem Ausatem die verbrauchte Energie von der Arbeit abgibst und mit jedem Einatem neue, frische, Dich entspannende Energie in Dich einfließen lässt.

3) Mit Hilfe der Natur in kurzer Zeit entspannen durch Spaziergänge im Park

Wenn Du in einer Stadt wohnst und arbeitest, kann es für Dich in der Woche ziemlich aufwendig sein, einen Wald zum Wandern oder zum Spazierengehen aufzusuchen. Doch zum Glück gibt es in den meisten Städten Botanische Gärten, Schlossgärten oder Parks, in denen Du auch sehr gut nach der Arbeit entspannen und abschalten kannst. Vielleicht kommst Du sogar auf Deinem Weg nach Hause (oder auch zur Arbeit hin – wie es für Dich stimmiger ist) an so einem grünen Fleckchen vorbei. Oder es ist Dir möglich, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, um eine Grünfläche aufzusuchen.

Generell ist es gut – vor allem, wenn Du einer typischen Bürotätigkeit nachgehst, bei der Du fast acht Stunden hinter dem Schreibtisch sitzt – einige Schritte (oder auch mehr 😉) zu gehen. In einem Botanischen Garten oder einem Park sind die Wege eben und meist auch gepflastert, so dass Du weder Wander- noch Sportschuhe benötigst. Bequeme Straßenschuhe reichen aus.

Solltest Du jedoch überhaupt keine Lust verspüren, Dich zu bewegen (was durchaus vorkommen kann und auch völlig in Ordnung ist), kannst Du Dich auch einfach auf einer Bank niederlassen und Dir entweder Deine Umgebung ansehen oder auch eine Pflanze ganz genau betrachten. Oder Du schaust einfach nur den Wolken hinterher. Oder Du schließt Deine Augen und konzentrierst Dich einige Minuten lang ausschließlich auf Deinen Atem.

4) Wirf mal einen Blick aus dem Zugfenster

Wenn Du jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährst, kannst Du auch diese Zeit im Zug, in der Straßenbahn oder im Bus nutzen, um mit Hilfe der Natur in kurzer Zeit zu entspannen. Das ist auch möglich, selbst wenn Du „nur“ an vereinzelt stehenden Bäumen vorbeikommen solltest.

Nimm bei einem Blick aus dem Fenster bewusst wahr, was Du siehst und nutze die Zeit, wenn beispielsweise der Zug in einem Bahnhof steht oder der Bus an einer Ampel, um Dir die Natur draußen genau anzuschauen. Vielleicht fällt Dir etwas Besonderes auf, das Du nun jeden Tag, wenn Du diese Strecke fährst, betrachten kannst. Wenn die Bahn zum Beispiel an einem Fluss entlangfährt, kannst Du Dir an einem Tag die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche ansehen, an einem anderen die Reflektionen der aufgehenden Sonne und an noch einem anderen (vor allem im Herbst) die lustigen Nebelschwaden, die noch auf der Wasseroberfläche tanzen. Oder Du beobachtest die Bäume, die entlang der Strecke stehen, wie sie nach dem Winter wieder austreiben und dabei von Tag zu Tag grüner werden oder sich nach dem Sommer von Tag zu Tag bunter färben.

5) Die Natur ins Haus holen und so mit Hilfe der Natur in kurzer Zeit entspannen

An Tagen, an denen Du partout nicht mehr raus möchtest, hast Du auch die Möglichkeit, Dir die Natur nach Hause zu holen, um mit ihrer Hilfe dort zu entspannen. Mittlerweile gibt es dafür viele gute CDs mit Naturgeräuschen. Oder Du verzichtest einen Abend auf das übliche Fernsehprogramm und schaust Dir Naturdokumentationen an. Auch davon gibt es bereits einige sehr gute auf DVD. Schau Dich einfach auf den bekannten Online-Shops etwas um. Du wirst bestimmt fündig!

So lässt es sich nicht nur abschalten und entspannen, auch kannst Du Dir dabei neues Wissen aneignen. Und vielleicht kommen Dir auch, angeregt durch die schönen Bildaufnahmen, Ideen für den nächsten Urlaub oder einen Wochenendausflug.

6) Mit Klang und Bild und mit Hilfe der Natur in kurzer Zeit entspannen

Ein besonderes Vergnügen ist es, die oben erwähnten Naturgeräusche mit eigenen visuellen Eindrücken zu verknüpfen.

Vor allem wenn Du gerne fotografierst, hast Du vielleicht bereits schöne Naturaufnahmen zur Hand. Und Dir davon Fotobücher herzustellen, geht mittlerweile ganz einfach und ist auch gar nicht so teuer. Beispielsweise könntest Du Themen-Fotobücher anlegen, zum Beispiel von Wald, Wiese, Meer, etc. Und wenn Du Dir anschließend diese Bilder zusammen mit den entsprechenden Naturgeräuschen auf CD anhörst, kannst Du Dich dabei ebenfalls wunderbar entspannen, mit einem schönen Ritual den Feierabend einläuten und Dich mit der Natur verbinden, obwohl Du doch in Deiner Wohnung bist.

Ich bin davon überzeugt, dass eine der oben beschriebenen Möglichkeiten auch für Dich geeignet ist und Du sie ganz einfach in Deinen Tagesablauf integrieren kannst. Probiere es einfach aus!

Und nun wünsche ich Dir ganz viele entspannte Natur-Momente,
Heidemarie